22. November 2016

Dankbarkeit /// Gedanken aus dem Nähkästchen


Ich bin dankbar. Mir fällt das gerade wieder auf – ich bin umgeben von Menschen die mich glücklich machen, die mich stützen und auf die ich mich verlassen kann. Kinder, die mit allen Höhen und Tiefen ihre Unbeschwertheit bewahrt haben und ganz offensichtlich glücklich sind. Die ihr Herz öffnen und einem neuen Menschen Raum geben, vertrauen und einem das Gefühl geben, dass man mit all seinen Zweifeln ob man denn als Eltern genügen kann, gar nichts falsch macht. Kinder, die ein tolles Patchwork-Team bilden und sich als Geschwister fühlen. Ein Partner der mit so viel Liebe für die Kinder da ist, meine Tränen der Trauer und Sentimentalität stets trocknet und ohne Pathos tatsächlich mein Zwilling, mein bester Freund, Liebhaber und zweite Hälfte ist. Mein Halt. Jemand, mit dem ich einfach hoffnungsvoll in die Zukunft blicken kann. Besondere Menschen, die beruflich wie auch privat hinter mir stehen und ich darum weiß, dass man einander immer ein offenes Ohr schenken wird, Geduld und Verständnis aufbringen und mich motivieren. Diese vielen Menschen, die meine Arbeit schätzen und mir ein Gefühl des Angekommen-Seins schenken. Dank deren ich einen echten Traumjob ausüben darf. Freunde mit denen man Stunde um Stunde das Glück und den kruden Humor teilen kann. Aber auch die die Kritik äußern machen mich dankbar. Die die mit einem reden, ihre Gedanken nicht verstecken, sondern über ein Getränk hinweg ihr Hadern teilen und nicht nur hinter dem Rücken über einen sprechen. Aber auch die haben ihren Platz. Wir sollten uns wohl nicht länger im Leben begleiten und es war gut, dass wir einander losgelassen haben. Die, die ihre Sorgen teilen und um Rat fragen. Deren Gedanken mir einen neuen Blick schenken und ich das ebenso bei ihnen tun darf. Die Familie die vom ersten Moment hinter einem stand. Die, die neue Familie wurden und mir ein Zuhause geben. Dafür bin ich dankbar.

Natürlich geht es hier ganz viel um meine Arbeit, um Stoffe, um Nähen – aber manchmal, da muss ich so etwas einfach mit euch teilen. Ich bin nicht der große Schreiber, eher der Nachdenker. Die, die in Bildern denkt, gerne zuhört, aber eben auch ihre Gedanken hat. Das Leben geht nie gerade Wege und es lohnt sich einfach mal dem warmen weichen Gefühl des Moments nachzugeben und dankbar zu sein. Zwischen all den dunklen Nachrichten, den Widrigkeiten des Alltags.

Erzählt mir: Wofür seid ihr dankbar?

11 Kommentare:

  1. Deine Abendgedanken - ein schöner Start in den Tag.

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  2. Danke für dein Ohr ....zur richtigen Zeit <3

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    1. Ach Uta, wie oft muss ich dann erst Danke sagen! Du warst mir mehr als einmal eine Stütze! Fühl dich umarmt!

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  3. Liebe Pamela,ein wundervoller Einblick in Euren Familienalltag ♥
    Schön, das Ihr als Patchwork Familie so glücklich seid♥

    Ich bin unendlich dankbar, das die Epilepsie Form, die bei unserem Großen, vor 1 Jahr festgestellt wurde, so gut mit einem Medikament therapierbar ist, das er normal leben kann. Und das sie sich wieder auswächst♥ Wenn er 2 Jahre therapiert wurde. Zum Glück gibt bzw gab es bei seiner Epilepsie Form keine Krampfanfälle und "nur" Absencen. Ansonsten, bin ich dankbar für meine sonst gesunden Kinder und meinen wundervollen Mann, mit dem ich schon einige Höhen und Tiefen gemeistert habe, auf den ich mich immer verlassen kann und der mich in meinen Träumen so sehr unterstützt und ein liebevoller und bester Papa für unsere Jungs ist♥ Er ist einfach perfekt für mich♥ Meine Freunde, die immer für mich da sind und das ich beruflich , das machen kann was mein Herz erfüllt♥

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    1. Liebe Melanie,
      das freut mich zu hören! Im Großen und Ganzen kocht sich ja immer alles auf zwei zentrale Themen runter: Die Beziehungen zu unseren engsten Mitmenschen und die Gesundheit. Gerade wenn eines der Kinder krank ist, oder anderweitig Sorgen macht, rückt alles andere in den Hintergrund. Mich freut es zu hören, dass ihr ein bewältigbares Problem habt und euren Weg damit findet!

      Viele Grüße auch an Janne,
      Pamela

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  4. Ich hab schon länger nicht mehr bei dir vorbeigeschaut, spielt doch das Nähen bei mir im Blog & im Leben nicht mehr die Hauptrolle. Die vergangenen drei Jahre haben mir viel abverlangt, ich musste auch ganz viel los lassen oder abfedern und bin selbst dabei immer wieder etwas zu kurz gekommen. In diesem Monat habe ich das erste Mal das Gefühl, wieder Kampfgeist in mir zu verspüren und mich gegen die lieblosen, hasserfüllten Tendenzen in der Gesellschaft stellen zu können. Dafür bin ich dankbar. ( Und dass der Herr K. nach vor an meiner Seite ist. Ist ja in seinem Alter auch nicht selbstverständlich.)
    Dir alles, alles Gute für diesen neuen Lebensabschnitt!
    GLG
    Astrid

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    1. Ich danke dir! Nun, eine Hauptrolle sollte weder Hobby noch Beruf spielen. Eher eine Rolle von vielen. Und die gegeneinander auszutarieren ist oft nicht so einfach, gerade, wenn sich etwas Einschneidendes geändert hat. Ich glaube ich werde öfter mal meine Gedanken formulieren – ich freue mich nämlich unheimlich über Kommentare wie deinen und den Austausch!

      Dir alles Gute!
      Pamela

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  5. Wunderschön geschrieben. Und viel zu oft tritt Dankbarkeit in den Hintergrund. Zu oft wird sich über alles beschwert was nicht gut läuft. Über Dinge die man nicht besitzt. Über Dinge die andere besitzen. Darüber das man keinen Traumkörper hat und vielleicht ein paar Kilo zu viel hat.
    Dabei sind wir doch eigentlich so reich. Erst vor ein paar Tagen war ich Abends noch mal kurz Einkaufen. Auf dem Weg von der Kasse Richtung Ausgang war ein Typ vor mir. Komplett schwarze Klamotten, sehr dünn, von oben bis unten durchgestyled. Ne Tüte Nudeln unterm Arm und 3 Packungen Chips. Dunkel blauer, protziger, BMW. Und dahinter ich. Jeans, Turnschuhe und den bestimmt 3 Jahre alten grauen, an den Ellenbogen schon langsam durchgescheuerten Hoodie, weit entfernt von auch nur ansatzweise dünn. Ne Packung Windeln und 2 Packungen Spülschwämme. Familienkangoo. Tja, und dennoch bin ich dankbar für mein Leben das ich führe und dafür wer ich nun mal bin. Denn ich konnte nach Hause fahren und mich ins Bett kuscheln, zu meinen Kindern. Die mich aus reinstem Herzen lieben. So wie ich bin. Ich bin sehr oft dankbar dafür das ich all die kreativen Dinge in meinem Leben machen darf, die ich mache. Obwohl ich nur ein einziges davon gelernt habe.

    Ich bin dankbar dafür das mir das Leben meine Frau geschenkt hat. Ich bin dankbar dafür das es mit meiner ersten Frau nicht geklappt hat. Denn sonst würde ich heute nicht das Leben führen, welches ich habe. Ich bin unendlich dankbar für meine 3 wundervollen Jungs. Dafür das die 3 Geburten ohne Probleme verlaufen sind. Dafür das sie gesund sind. Auch wenn unser großer eben eine Form der Epilepsie hat, die aber hoffentlich in ca. einem Jahr aus seinem Leben verbannt sein wird.

    Ich bin Dir Dankbar, Pamela. Und das schon seit mehr als 3 Jahren. Denn damals hast Du mir, ganz selbstlos, geholfen als ich so zu sagen mein erstes Stoffdesign erstellt habe. Damals nur für Melanie. Das hat mich dann über Umwege zu Lillestoff gebracht. Und auch da hast Du mir am Anfang geholfen und mir all meine Fragen beantwortet. Und dafür bin ich Dir sehr dankbar.

    Ich bin dankbar dafür das meine Kinder mich immer wieder bremsen und stehen bleiben. Einfach weil sie einen Käfer, einen Regenwurm oder ein Blümchen entdeckt haben, den ich ohne sie wahrscheinlich nicht entdeckt hätte. Ich bin dankbar dafür das ich noch mal Münzfeuerwehr fahren kann, zusammen mit meinen Kindern. Ich bin dankbar dafür das mein Körper so viel leisten kann, obwohl ich ihn vermutlich nicht immer sehr gut behandele. Ich bin meiner Mutter dankbar dafür das sie mir alles beigebracht hat was wichtig im Leben ist und auch wie ein Haushalt funktioniert. Ich bin Melanie dankbar. Dankbar dafür das sie vom ersten Tag an, immer für mich da war und ist. Ich bin ihr dankbar dafür das sie all meine bescheuerten Ideen aushält, mich nicht abhält sondern ein Lächeln für mich hat. Eines mit ganz viel Liebe drin. Ich bin dankbar dafür das sie so wundervoll ist wie sie ist. Ich bin dankbar dafür das wir immer wieder auf unseren gemeinsamen Weg zurück finden auch wenn es mal ein Gewitter gibt. Ich bin dankbar dafür das wir in einem sicheren Land leben können und uns mit Nichtigkeiten beschäftigen können und nicht um unser Leben bangen müssen. Ich bin dankbar dafür das wir frei sein dürfen. Frei in unseren Entscheidungen sein dürfen das zu sein was wir wollen.
    Ich bin dankbar für die Freunde die ich durch den Sport gefunden habe. Ich bin dankbar für all die lieben Menschen die ich durch das Nähen und das Stoffdesign kennen lernen durfte und auch noch kennen lernen darf.
    Und ich bin dankbar dafür das ich meinem Onkel begegnen durfte in meinem Leben. Unbewusst hat er einen großen Einfluss auf mein Leben ausgeübt. Einfach dadurch das er der wundervolle Mensch war der er nun einmal war. Mit all seiner Großherzigkeit, seinem handwerklichen Talenten und seiner liebevollen Art.

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Sonnige Grüße
Pamela